Was ist Fairtrade?

banana-342677_1280“Faire” Produkte stehen in starker Kritik.

Ein erstes Problem stellt der Begriff “fair” da. Er ist nicht allgemein definiert, wie der Begriff “Bio”, dies ermöglicht Firmen ihre eigenen “Fair- Siegel” herzustellen und zu verkaufen. Derzeit sind um die 30 verschiedenen Siegel im Umlauf.

Das bekannte Fairtrade Siegel Deutschland bietet folgende Verbesserungen an:

Ein fester Mindestlohn, der die Produktionskosten decken soll. Eine Fairtrade-Prämie, die in Kooperation mit anderen Bauern zur Erstellung von Infrastruktur genutzt werden muss. Das Verbot von Zwangsarbeit, Kinderarbeit und Diskriminierung, einen Aufschlag für biologisch angebaute Produkte und Umweltstandards, die den Gebrauch von Chemikalien einschränken.

Kritik

Die Organisation Fairtrade sieht sich nun im Fadenkreuz der Kritiker: Sei es der französischen Filmemachers Donatien Lemaitre, der eine sehr kritische Dokumentation auf   ARTE veröffentlichte, Wissenschaftler der University of London, die herausfanden, dass die Löhne ohne Fairtrade- Label genauso hoch, wenn nicht sogar teils höher sind oder Forscher der Universitäten Berkeley und San Diego, die die Hohen Zertifizierungskosten als Manko des Fairtrades sehen.

Eines bietet uns das Fairtrade- Siegel auf jeden Fall: Einblick. Die Produktionswege unsere Konsumgüter werden offen gelegt, wie noch nie. Wir können so viel besser nachvollziehen, woher das Produkt kommt und unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde.

Arbeiter erhalten nur wenige Cent von dem, was der Verbraucher letztlich mehr bezahlt, dafür soll kleinen Plantagen der Zugang zum Weltmarkt eröffnet werden.

Ein großer Kritikpunkt ist der so genannte “Mengenausgleich”, der Vorschreibt, dass bei Tee Kakao, Zucker und Fruchtsäften eine Mischung der fairen Produkte mit konventionellen Produkten erlaubt ist. Vorgeworfen wird, dass die verkauften Produkte nicht mehr wirklich fair sind, und durch den Ausgleich wiederum mehr Produkte mit dem Fairtade- Siegel verkauft werden können. Die Organisation verteidigt sich, dass der Mengenausgleich dafür da ist, dass auch Kleinbauern am fairen Handel profitieren können.

Fazit

Die Armut wird der faire Handel sicherlich nicht beseitigen. Vergessen darf man auch nie, dass Geld immer eine wichtige Rolle spielt: Die Organisationen müssen sich selbst finanzieren und viele Firmen versuchen so viel Gewinn wie möglich zu erzielen.

Das System versucht bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen und da die Welt eben nicht nur schwarz oder weiß ist, kann man nicht behaupten, das System sei grundsätzlich schlecht oder gut. Es muss weiterhin ausgebaut und verbessert werden.